Die EHRIG Chronik

 

BERLINER FAMILIENUNTERNEHMEN BLICKT AUF ÜBER 75 JAHRE FIRMENGESCHICHTE ZURÜCK

 

Sophie-Charlotten-Straße in Berlin. Der weiße Ehrig-Schriftzug am roten Backsteingebäude ist von weither zu sehen. Hinter der nüchternen Gewerbehoffassade verbirgt sich der Sitz eines alteingesessenen Charlottenburger Unternehmens, an dessen Beispiel sich nicht nur sieben Jahrzehnte spannender Berliner Firmen- und Wirtschaftsgeschichte, sondern auch die rasante Entwicklung von Informationstechnologie erzählen lässt. Gesteuert durch eine Familie, die im Nachkriegsberlin zunächst mit Schreibmaschinen handelte, sich anschließend von Generation zu Generation technischen Neuerungen verschrieb und dabei kontinuierlich wuchs. Solide Grundsätze wie Verlässlichkeit und Qualität sicherten den durchgängigen Erfolg des Familienunternehmens. Denn wenn sich auch die Geschäftsfelder aufgrund des technologischen Fortschritts permanent wandelten, an dem, was die Gründer Kurt und Gerda Ehrig damals vorlebten, halten heute auch die Enkel in der Geschäftsführung fest. Und zwar aus Überzeugung.

 

1947: EHRIG MACHT MOBIL

 

75 Jahre ist es her, die Bundesrepublik sollte erst zwei Jahre später gegründet werden, da legte das Ehepaar Ehrig den Grundstein für ein bis heute erfolgreiches Unternehmen. Das Wirtschaftswunder war noch weit entfernt, Berlin lag in Trümmern, da verwirklichte Kurt Ehrig seinen Traum vom eigenen Büromaschinenhandel. Mit dem Rucksack auf dem Rücken klappert er auf einem alten Fahrrad Büros und Geschäfte ab, immer auf der Suche nach defekten Schreib- und Rechenmaschinen. Diese repariert er und tauscht sie gegen andere Maschinen ein. Der Grundstein für Ehrigs Büromaschinenhandel, damals noch in Berlin-Hermsdorf, ist gelegt. Gemeinsam mit Gattin Gerda bringt er den Handel zum Florieren – nur wenig später wird das Fahrrad durch einen VW Käfer ersetzt. Ehrig wird mobil. „Dass unser Großvater den richtigen Blick und eine tragfähige Vision hatte, wurde spätestens zehn Jahre nach der Gründung offenkundig“, so die Enkelin und heutige Geschäftsführerin Kerstin Ehrig-Wettstaedt. „In den 1950er Jahren übernahm er die Generalvertretung von Olivetti in Berlin, ein wahrer Durchbruch.“ Fortschritt und Wirtschaftswunder hatten Einzug gehalten, Bürotechnik wurde dringend benötigt. Und Ehrig war der, der sie lieferte.

 

FORTSCHRITTLICHE LÖSUNGEN, TRADITIONELLE WERTE

 

Ende der 1960er Jahre revolutionieren Kugelkopf und Typenrad den Schreibmaschinenmarkt. Kopierer und Computer halten Einzug in moderne Büros. Ehrig setzt sich auch hier an die Spitze der Bewegung, zusammen mit den führenden Herstellern. Zwei der vier Söhne von Kurt und Gerda treten in das Unternehmen ein, das mittlerweile als GmbH firmiert. „Neue Technologien setzten sich langsam durch. Umso wichtiger, dass unser Unternehmen von Anfang an auf der Höhe der Zeit war. Solide und traditionell im besten Sinne des Wortes hingegen waren und sind jedoch die Grundsätze unserer Unternehmensführung“, so Torsten Ehrig, der heute gemeinsam mit seiner Cousine Kerstin das Unternehmen leitet.

„Zuverlässigkeit, individuelle und kompetente Beratung, unternehmerische Unabhängigkeit, die es uns bis heute ermöglicht, nur mit führenden Partnern zusammen zu arbeiten und nach vorne zu denken – das galt damals wie heute.“ Perfekter Kundendienst mit kurzen Wegen sowie permanente Weiterbildung der über 70 Mitarbeiter sorgen für Kundenbindung und Zufriedenheit und entsprechen dem Selbstverständnis von Ehrig. Als in den 1970er und 1980er Jahren Mikrocomputer die Bürotechnik revolutionieren, gehört Ehrig wieder zu den Pionieren. Im Kopiererbereich übernimmt Ehrig die Berliner Niederlassung des Multi-Konzerns 3M.

 

BÜROSYSTEME STRATEGISCH AUFBAUEN, NEUESTE IT-ENTWICKLUNGEN RASCH UND FLEXIBEL INTEGRIEREN

 

Änderungen prägen die späten achtziger und neunziger Jahre. Der Warschauer Pakt bricht zusammen, die Berliner Mauer fällt. Ehrig nutzt die Gunst der Stunde. Das Unternehmen dehnt sich nach Brandenburg aus und eröffnet einen Sitz in Potsdam, um näher an den Brandenburger Betrieben zu sein. Es werden weitere Mitarbeiter für den Kundendienst geschult und neue Vertragspartner im Handel gefunden. Diese werden auch dringend gebraucht, denn mit Farbkopieren und Laserdruckern halten weitere Innovationen Einzug in die Büros des nunmehr wiedervereinigten Deutschlands. Das Geschäft verändert sich; der Bedarf an Beratung und Kundendienst wächst.

 

DIGITALISIERUNG ERÖFFNET NEUE MÖGLICHKEITEN

 

Der technologische Fortschritt in Bürosystemen verläuft überaus dynamisch und Ehrig gestaltet die entsprechenden Umstrukturierungen für sich und die Kunden mit Weitsicht. Vor der Jahrtausendwende wird der Kundendienst immer bedeutsamer. Ehrig erkennt dies frühzeitig und erreicht bereits 1996 die Zertifizierung nach ISO 9002, später nach ISO 9001. Die traditionelle Qualität im Hause Ehrig bekommt damit ein sichtbares Zeichen. „Mit der Digitalisierung stehen wir in der Bürotechnik vor unglaublichen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen“, betont Kerstin Ehrig-Wettstaedt. „Wir wissen heute nicht im Detail, welche Möglichkeiten wir übermorgen haben, aber als Unternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung stellen wir die Weichen, damit wir weiter an der Spitze der Bewegung stehen“, ergänzt Torsten Ehrig. Die dritte Generation denkt in die Richtung weiter, die der Großvater eingeschlagen hat: in die Zukunft.

 

EHRIG AGIERT DEUTSCHLANDWEIT, ABER BLEIBT PERSÖNLICH

 

Längst bietet Ehrig deutschlandweiten Service an durch Kooperation mit Partnerunternehmen und Verbundgruppen wie der iTeam. Digitale Lösungen und Dienstleistungen für vielfältige Bedürfnisse rund um das Büro und modernes Büromanagement – in den Bereichen Drucken/Kopieren, IT und Dokumentenmanagement –, diese Leistungen schneidet Ehrig für seine Kunden passgenau zu. Mitarbeiter werden permanent weitergebildet und qualifiziert. „Die Fachkompetenz unserer Mitarbeiter ist unser Kapital. Denn auch im digitalen Zeitalter setzen wir auf persönliche Ansprache, auf individuelle Betreuung. Nur so können wir die perfekte Lösung für jedes Problem und jeden Kundenwunsch erkennen und entwickeln“, sagt Torsten Ehrig und seine Cousine erläutert: „Uns ist es wichtig, ein guter Arbeitgeber zu sein, denn nur so können wir unsere Mitarbeiter dauerhaft an uns binden. Sie identifizieren sich mit unserem Unternehmen, wie wir es als Familie tun. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass Qualität und Begeisterung für Dienstleistung und Fortschritt weiterhin zur DNA unserer Firma gehören.“ Denn wenn es nach der gegenwärtigen Führungsspitze geht, markiert das 75. Firmenjubiläum im Jahr 2022 wieder „nur“ eine Etappe in der erfolgreichen Firmengeschichte.

 

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